Ereignisse in der Brutsaison 2016

Instandsetzung 2016

Die Nestoberfläche wurde vom Sommer bis zum Winter 2015 so stark verdichtet, dass schon bei mäßigem Regen die Nestmulde mit Regenwasser gefüllt war. Damit dieser Zustand nicht zum Verhängnis von Gelege und Brut in 2016 werden kann, haben wir die Wasserdurchlässigkeit mit Hilfe der Höchstadter Feuerwehr am 08.03.2016 im Storchennest auf dem Höchstadter Alten Rathaus wieder hergestellt.
Hierzu haben wir die obere wasserundurchlässige Schicht vollständig abgetragen und im Zentrum bis zum Lärchenholzrost ausgeputzt. Anschließend wurde die entstandene Mulde mit frischen Holzhackschnitzel aufgefüllt und mit einer ca 10 cm starken Schicht aus Seggenheu bedeckt. Am Nestrand wird das Seggenheu mit etwas altem Nistmaterial beschwert, damit es nicht gleich vom Wind abgetragen wird. Zusätzlich haben wir in 2016 eine Schicht mit Wiesenheu auf das Seggenheu aufgebracht.

Dieser Aufbau hat sich in den letzten Jahren hinsichtlich der Wasserdurchlässigkeit gut bewährt.

Führt der Eintrag von Plastikmüll während der Brutzeit zu einer Notsituation, kann diese nur durch das Wiederherstellen der Wasserdurchlässigkeit mittels ausputzen, auch während der Brut- und Aufzuchtzeit, beseitigt werden. Unterbleibt diese Hilfsmaßnahme, führt diese unnatürliche, vom Menschen durch Plastikmüll verursachte, Notsituation meist zum Totalverlust des Geleges oder der Brut.

Eiablage 2016

Claudia Dittrich hat am 21.03.2016 um 22:48 das 1. Ei gemeldet.

Birgit Christophersen aus Flensburg hat das 2. Ei am 23.03.2016 um 22:38 Uhr gemeldet.

Das 3. Ei wurde am 25.03.2016 um 22:53 von Ursula Figge, Birgit Christophersen, Michaela Kollakowski und Regine Schultheis gemeldet.

In der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag hat Familie Selmaier aus Essen am 27.03.2016 um 23:58 das 4. Ei gemeldet.

Am frühen Morgen des 30.03.2016 hat Birgit Christophersen aus Flensburg um 2:54 das 5. Ei gemeldet.

Schlupftermine der Jungstörche 2016

Birgit Christophersen aus Flensburg hat am 25.04.2016 um 10:38 den Schlupf des 1. Jungstorches gemeldet.
Bei der Meldung des 2. und 3. geschlüpften Jungstorches war der Unterfranke Hermann Hawlas aus Geiselwind am schnellsten. Die Meldung ist am 26.04.2016 um 9:07 Uhr bei uns eingegangen.
Den 4. Jungstorch hat Hermann Hawlas aus Geiselwind am 27.04.2016 um 7:10 Uhr gemeldet.
Beim 5. Jungstorch waren die Schleswig-Holsteiner wieder am schnellsten. Birgit Christophersen aus Flensburg hat uns die Meldung am 28.04.2016 um 05:29 geschickt.

Beringung der Höchstadter Jungstörche 2016

Am 02.06.2016 wurden die Höchstadter Jungstörche zusammen mit der Höchstadter Feuerwehr beringt.

Die Jungstörche wurden hierzu für kurze Zeit aus ihrem Horst genommen und am Boden beringt, damit die Kindern des Höchstadter Kindergartens St. Michael die Beringung vor Ort hautnah miterleben konnten.

Erfahrungsgemäß haben die Brutstörche Anna und Gerome diese kurze Störung problemlos tolerieren.

Die Jungstörche haben Ringe von der Vogelwarte Radolfzell mit den folgenden Ringnummern erhalten.

Altes Rathaus: DER AF378, DER AF379, DER AF380 und DER AF381
Rathaus (Rentamt): DER AF382 und DER AF383
Alte Mälzerei: DER AF384, DER AF385 und DER AF 386
Baderhaus (Kirchgasse): DER AF387, DER AF388 und DER AF389
Pfarrgemeindehaus (Alte Schule): 3 Jungstörche wurden nicht beringt

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2017-03-06
Der Ausputztermin musste auf Mittwoch, den 08.03.2017 ab ca. 8:00 Uhr verschoben werden.

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2017-03-06
Wir werden am Dienstag den 07.03.2017 ein „Schönwetterfenster“ mit Hilfe des Regenradars ausnutzen und kurzfristig drei der fünf Höchstadter Storchenhorste mit der Höchstadter Feuerwehr ausputzen und somit die Wasserdurchlässigkeit wieder herstellen.

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2017-03-04
Mit den nachfolgenden Informationen möchte ich die zahlreichen Fragen von vielen interessierten Mitbürgern, die ich per Mail und in zahlreichen Telefongesprächen erhalten haben, zur Thematik „Winterfütterung in Notzeiten“ hier in Kurzform beantworten und die Besucher unserer Storchenseite auf den aktuellen Stand bringen.

Im BR Fernsehen wurde in der Abendschau vom 19.01.2017 über die Thematik berichtet. Leider wurde die Sendung erst am 13.02.2017 unter folgendem Link http://br.de/s/2hsQiAF in die Mediathek des BR gestellt.

Dank der zahlreichen Spenden konnten alle Störche im Raum Höchstadt ausreichend mit Futter versorgt werden. Alle Störche haben die Notzeit mit Dauerfrost im Januar/Februar 2017 gut überstanden. Unsere Fütterungen haben wir nach der Frostperiode wieder eingestellt.

In der 10. KW 2017 werden wir drei der fünf Höchstadter Storchenhorste ausputzen und somit die Wasserdurchlässigkeit wieder herstellen. Sobald der Termin mit der Feuerwehr abgestimmt ist, werden wir ihn an dieser Stelle veröffentlichen.

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2017-01-31
Mit den nachfolgenden Informationen möchte ich die zahlreichen Fragen von vielen interessierten Mitbürgern, die ich per Mail und in zahlreichen Telefongesprächen erhalten haben, zur Thematik „Winterfütterung in Notzeiten“ hier in Kurzform beantworten und die Besucher unserer Storchenseite auf den aktuellen Stand bringen.

1. Die lokale Presse hat über die Thematik am 13.01.2017, 17.01.2017 und am 20.01.2017 berichtet.

2. Im Hörfunk BR1 wurde über die Thematik am 17.01.2017 berichtet.

3. Im BR Fernsehen wurde in der Abendschau vom 19.01.2017 über die Thematik berichtet. Leider wurde die Sendung nicht in die Mediathek des BR gestellt.

4. Vom Veterinäramt des Landkreises Erlangen-Höchstadt habe ich bisher keine Reaktion erhalten, jedoch vom Landrat des Landkreises Erlangen-Höchstadt, Herrn Alexander Tritthart. Dieser teilt in seinem Schreiben vom 17.01.2017 folgendes mit.
" ... Um Missverständnisse auszuschließen, möchte ich klarstellen, dass mein Haus nicht generell das Füttern von Störchen verboten hat. Lediglich das Verfüttern von Fischabfällen an Störche wurde aus Gründen der Seuchenprävention untersagt."

5. Von der Teichwirtschaft, die ja vor Seuchen geschützt werden soll, kam bisher nur eine Reaktion in der Presse (Fränkischer Tag vom 17.01.2017)
"... Martin Oberle, Leiter der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, stellt fest, dass der Aischgrund größtenteils vom Koiherpesvirus verschont geblieben ist, aber man punktuell Verluste hinnehmen musste.“

6. Von der Stadt Höchstadt kam bisher keine Reaktion zu diesem Thema.

7. Auch von unseren Politikern kamen keine Reaktionen.

8. Von der Öffentlichkeit, welche unsere Arbeit in Schrift, Tat und auch finanziell unterstützt, habe ich ein enorm starkes Interesse erfahren. Sie hat es uns ermöglicht unsere Winterstörche in Notzeiten mit teurem Ersatzfutter zu versorgen.

9. Die Nachkommen unserer Winterstörche sind bisher ausnahmslos in die südlichen Überwinterungsquartiere gezogen.

10. Silberreiher und Kormoran konnte ich, seit dem ich meine Storchenfütterung betreibe, noch nie an den Futterstellen beobachten. Graureiher, Rabenkrähen, Bussarde sind regelmäßig an den Fütterungen und sogar ein Fischadler hatte sich dort schon Fische geholt.

11. Bis zu 12 der derzeit 22 Winterstörche im Raum Höchstadt werden an der Winterfütterung versorgt. Der Rest hat erstmalig in diesem Jahr die nahegelegene Kompostanlage in Medbach als mehr oder weniger ergiebige und auch nicht ganz ungefährliche Futterquelle erschlossen. Die Anzahl der Störche an unseren Futterstellen variiert je nach Ergiebigkeit und Zugänglichkeit des Biomülls der Kompostanlage Medbach.

12. Sobald die natürliche Nahrung den Störchen wieder zugänglich ist, werden wir unsere Notfütterungen einstellen.

Wenn Politik und Behörden auf Realität treffen und Kompetenzen in Frage gestellt oder Missstände aufgezeigt werden, ist es oft nicht einfach einen akzeptablen Kompromiss zwischen den Forderungen von Lobbyisten und dem Anspruch der Gesellschaft auf eine lebenswerte Umwelt zu finden.

Der Ehrenamtliche, der sich auch für eine lebenswerte Umwelt einsetzt, folgt seinem gesunden Menschenverstand und seinem Herzen. Politiker und Beamte unterliegt gewissen Sachzwängen und müssen ihre Daseinsberechtigung stets beweisen.

Der Ehrenamtliche verantwortet seine Arbeiten und sein Tun gegenüber dem Recht und der Gesellschaft. Er haftet sogar mit seinem Privatvermögen, wenn er Fehler begeht.

Der Politiker übernimmt politische Verantwortung und der Beamte ist unkündbar, sofern er keine "silbernen Löffel stiehlt".

Edmund Lenz

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2017-01-27
Die Höchstadter Winterstörche konnten bisher ausreichend mit teurem Ersatzfutter, wie es auch im Tiergarten Nürnberg zum Einsatz kommt, versorgt werden. Da zur Zeit die Wasserflächen von Teichen und Bächen noch zugefroren sind, werden wir solange füttern bis die eingekauften Futtervorräte aufgebraucht sind oder die Notzeit vorbei ist und die Störche sich wieder selber versorgen können.

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2017-01-24
Für die zahlreichen Spenden der letzten Tage möchten wir uns recht herzlich bedanken. Mit Ihren Spenden können wir unsere Winterfütterung mit teurem Ersatzfutter bis Ende dieser Woche versorgen. Wir hoffen, dass die derzeitige Frostperiode mit Temperaturen bis zu -15 °C nicht allzu lange anhalten wird.

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Nochmals vielen Dank für die vielen Mail's, Anrufe und die angebotene Unterstützung. Leider konnten wir die Mail's noch nicht alle beantworten, wir bitten diesbezüglich um Entschuldigung.

Da offensichtlich kein Handlungsbedarf seitens der Behörden besteht und Verluste von Winterstörchen bei anhaltenden Notzeiten offensichtlich in Kauf genommen werden, haben wir uns in Anbetracht der angekündigten längeren Frostperiode entschlossen eine Notfütterung für die ca. 20 Weißstörche, die wir in der 2. Kalenderwoche 2017 gezählt haben, durchzuführen.

Dazu müssen wir nun teures Ersatzfutter beschaffen und zusätzlich auch entsprechende Lagerkapazität (Gefriertruhen) einkaufen. Behördliche Unterstützung ist sicher nicht zu erwarten.
Für alle unsere Futterstellen kommen somit täglich 50 € bis 60 € alleine für das Ersatzfutter und zusätzliche Kosten für die 2 bis 3 benötigten Gefriertruhen von ca. 500 € pro Truhe zusammen.

Diese hohen Kosten können wir nicht mehr privat schultern und bitten daher um entsprechende Spenden auf das oben genannte Konto.

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Für die sehr zahlreichen Mail's und die vielseitig angebotene Hilfe bezüglich dem nachfolgend geschilderten Problem möchten wir uns recht herzlich bedanken. Wegen der großen Anzahl der eingegangenen Mail's können wir leider nicht alle einzeln und persönlich beantworten. Wir werden auf unserer Webseite über die weitere Entwicklung bezüglich der Problematik Winterfütterung berichten.

Hilfreich wären Informationen darüber, wo in Deutschland Störche in Notzeiten (Winter) gefüttert werden, wieviel Störche werden an den einzelnen Futterstellen gefüttert, seit wann wird gefüttert, wer füttert die Störche (Ehrenamtliche oder die verantwortlichen Behörden), mit welchem Futter wird gefüttert und welche Auflagen wurden von den jeweils zuständigen Veterinärämtern bezüglich den Fütterungen gemacht.

Informationen bitte an info@storchennest-hoechstadt.de

Mit diesen Informationen könnten wir auch dem Veteriäramt Erlangen-Höchsatdt den in der BRD praktizierten Ermessensspielraum bezüglich der Anwendung der EU-Aquakulturrichtlinie VO (EG) Nr. 1069/2009 und V (EG) Nr. 142/2011 aufzeigen.

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Durch ehrenamtlichen Einsatz wurden im Raum Höchstadt a. d. Aisch seit dem Jahr 1979 in Notzeiten jährlich bis zu 15 überwinternde Störche mit tagesfrischen Schlachtabfällen von Fischen aus Fischküchen und fischverarbeitenden Betrieben versorgt und so vor dem Verhungern bewahrt. Dem Landratsamt Erlangen-Höchstadt war diese Fütterungsmethode in Notzeiten seit über 30 Jahren bekannt.

Im Jahr 2016 hat nun das Veterinäramt Erlangen-Höchstadt das „Ausbringen von Schlachtabfällen von Fischen zur Storchenfütterung“ aus Gründen der Seuchenprävention zum Schutz der Teichwirtschaft verboten und beruft sich auf die Umsetzung der EU-Aquakulturrichtlinie.

Sollte keine Rücknahme des Verbotes bezüglich dem „Ausbringen von Schlachtabfällen von Fischen zur Storchenfütterung“ erfolgen sehen wir uns Ehrenamtliche mangels praktikabler und finanzierbarer Alternativen nicht mehr in der Lage unsere Störche in Notzeiten vor dem Hungertod zu bewahren. Wir geben daher die diesbezüglich ehrenamtlich übernommene Verantwortung zurück und legen sie in die Hände der verantwortlichen Behörden.

Ob unsere Höchstadter Störche den Winter 2016/2017 mit dem derzeitigen Dauerfrost überleben werden und wir noch über die Brutsaison 2017 auf http://www.storchennest-hoechstadt.de berichten können, liegt nun in den Händen der verantwortlichen Behörden.

Wir werden über die weitere Entwicklung und sicher auch über jeden verhungerten Storch berichten.