Ereignisse in der Brutsaison 2014

Rückblick auf die Ereignisse in 2013.

Altes Rathaus, Hauptstraße 5:
Anna und Gerome haben 5 Jungstörche auf dem Alten Rathaus erbrütet, von denen 3 dem starken Dauerregen Ende Mai 2013 zum Opfer gefallen sind.

Hauptstraße 2:
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Alten Rathaus hat ein Storchenpaar ein neues Nest in der Dachkehle zwischen Kamin und Dachfirst des Anwesens in der Hauptstraße 2 gebaut und darin 3 Eier bebrütet. Durch einen starken Sturm Anfang Juni wurde das Nest samt Eiern vom Dach gefegt und damit das Brutgeschäft in der Hauptstraße 2 beendet.

Alte Mälzerei, Am Kirchplatz 3:
Die Störchin auf der Alten Mälzerei hatte 4 Eier gelegt. Der männliche Brutstorch von der Alten Mälzerei hatte sich schon vor Jahren, vermutlich durch einen Leitungsanflug, eine Luxation des linken Hüftgelenks zugezogen. Bei dieser Luxation wurde die Kugel des Oberschenkelknochens aus der Hüftgelenkspfanne gezogen. Das Hüftgelenk verbleibt ohne ärztlichen Eingriff in dieser Fehlstellung, stabilisiert sich und führt zu einer dauerhaften Fehlstellung des linken Beines. Durch diese Beinfehlstellung kann sich der Storch beim Begattungsakt nicht ausreichend an den Flügeln seines Weibchens festhalten. Mit dieser Behinderung erzielte das Männchen nur selten einen Begattungs-Treffer der zur Befruchtung führte. In 2013 konnte das Männchen leider keinen Treffer landen, so dass die 4 Eier unbefruchtet blieben und daher auch keine Jungstörche schlüpfen konnten.

St. Georg, Kirchgasse 6-7:
Auf dem Westportal der katholischen Kirche St. Georg hat sich erstmals ein Storchenpaar niedergelassen und eine Brut gezeitigt. Nach 30 Stunden Dauerregen haben wir am 27.05.2013 einen noch lebenden ca 3 Wochen alten Jungstorch und ein Ei vorgefunden. Diesen Jungstorch, Christine von St. Georg, haben wir zu Heidi und Friedrich auf das Alte Rathaus gebracht, von wo aus alle drei Jungstörche im Juli ausgeflogen sind.

Ereignisse in 2014:

Altes Rathaus, Hauptstraße 5:
Anna und Gerome verteidigen ihren Brutplatz auf dem Alten Rathaus.

Hauptstraße 2:
Das Paar vom Vorjahr ist nicht zurückgekehrt, das Dach bleibt leer.

Alte Mälzerei, Am Kirchplatz 3:
Das Paar vom Vorjahr ist nicht zurückgekehrt. Der Storch mit der Luxation war schon seit Jahren ganzjährig in Höchstadt. Seit Herbst 2013 ist er nicht mehr auf seinem Nest, auf dem er regelmäßig übernachtet hatte, gesehen worden. Da wir keine Rückmeldung erhalten haben, können wir nur vermuten, dass er ums Leben gekommen ist.
Den „freien Brutplatz“ haben die Störche aus dem benachbarten Gremsdorf in Besitz genommen. Offensichtlich gefällt es den „Gremsdorfern“ in Höchsatdt besser.

St. Georg, Kirchgasse 6-7:
Das Storchennest auf dem Westportal der katholischen Kirche St. Georg wurde nicht geduldet und daher in Absprache mit den Behörden entfernt sowie Vergrämungsmaßnahmen am ehemaligen Brutplatz installiert. Im März 2014 kehrten die Brutstörche von St. Georg zurück und begannen trotz Vergrämungsmaßnahmen am Vorjahresstandort mit dem Nestbau. Am 06.03.2014 wird eine Nistunterlage als Ausweichbrutplatz auf dem Kamin des Gemeindehauses der katholischen Kirchengemeinde direkt neben der Kirche St. Georg montiert. Die Störche bevorzugen offensichtlich ihren alten Brutplatz auf St. Georg und setzen ihre Baumaßnahmen fort. Es wird eine zusätzliche Vergrämungsmaßnahme, eine gelb/weiße Fahne montiert, was die Störche jedoch nicht daran hindert weiter zu bauen. Daraufhin hat man kurzerhand die Storchenbaustelle am 17.03.2014 räumen lassen. Die Störche haben nicht verzagt und gleich mit dem erneuten Bau ihres Nestes begonnen, woraufhin am 20.03.2014 das eingetragene Nistmaterial wieder entfernt wurde.

An die Erhaltung und Achtung der Schöpfung haben die, die das Entfernen des Nistmaterials veranlasst haben sicher nicht gedacht. Vermutlich auch nicht an das Naturschutzgesetz, was solche Aktionen verbietet.

Alle drei Storchennester liegen in unmittelbarer Nachbarschaft, wobei nur das auf dem Alten Rathaus mit einer Kamera ausgestattet ist.

Um die Storchennester auf dem Alten Rathaus und der Alten Mälzerei streiten sich seit der 10. KW 2014 ca. 8 bis 10 Störche, drei Storchenpaare und 2-4 sogenannte Vagabunden, die bisher noch kein eigenes Nest in Besitz nehmen konnten. Ob die Bindungen der Storchenpaare von Bestand sind, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Jedenfalls werden die alten Nestbesitzer Ihre Rechte mit vollem Einsatz verteidigen, da kann auch schon mal Blut fließen. Glücklicherweise sind tödliche Verletzungen bei diesen Horstkämpfen die Ausnahme und damit sehr selten. Wir hoffen das sich die Besitzverhältnisse schnell klären lassen und dass dabei kein Storch ernsthaft verletzt wird.

Zur Minimierung der Nestlingsverluste durch Staunässe und damit zur Erhaltung unserer heimischen Storchenbestände haben wir am 27.11.2013 die Höchstadter Storchenhorste auf dem Alten Rathaus und auf der Alten Mälzerei mit Hilfe der Feuerwehr Höchstadt ausgeputzt und somit die Voraussetzung für eine erfolgreiche Brutsaison 2014 geschaffen.

Auf dem Alten Rathaus haben Anna und Gerome ihren Storchenhorst bisher erfolgreich verteidigt und das Brutgeschäft bereits begonnen.

Eiablage auf dem Alten Rathaus 2014

18.03.2014 03:18 Elke Oleson hat das 1. Ei gesehen
20.03.2014 23:07 Ursula Busch aus Coburg meldet das 2. Ei
22.03.2014 23:45 Christine Bollmann sichtet das 3. Ei
24.03.2014 22:14 Ursula Figge, Marion Bocka und Christine Bollmann sehen das 4. Ei
27.03.2014 01:02 Ursula Burkhardt aus dem hessischen Ried hat Ei Nummer 5 entdeckt

Erfahrungsgemäß erwarten wir das Schlüpfen des ersten Jungstorches ca. 33 Tage nach dem das zweite Ei gelegt wurde, am 22.04.2014.

Schlupftermine auf dem Alten Rathaus 2014

22.04.2014 Herbert ist als Erster geschlüpft. Die „Storchenelke“ aus NRW hat den Schlupfvorgang live verfolgt und um 8:35:49 den ersten Schnappschuss vom frisch geschlüpften Herbert erstellt.

22.04.2014 Fritz schlüpft als Zweiter. Sigrid Golczyk, Anika, Kilian und Paula Bötsch haben um 11:34 das zweite Storchenküken gesehen.

23.04.2014 Gerhard hat als Dritter seine Eischale verlassen. Die erste Meldung diesbezüglich haben wir um 12:16 von Günter Dorsch aus Memmelsdorf erhalten.

25.04.2014 Bettina erblickt als Vierte das Licht der Welt. Schon um 6:39 hat Kerstin Fuchs das vierte geschlüpfte Storchenküken entdeckt.

27.04.2014 Hans ist als letzter geschlüpft. Den genauen Geburtszeitpunkt müssen wir noch anhand den gespeicherten Bildern überprüfen.
Nach der Bildersichtung müssen wir das Geburtsdatum von Hans auf den 26.04.2014 korrigieren.

Nach dem Schlüpfen:

05.05.2014 Es sind nur noch 4 Jungstörche zu sehen. Was mit Hans passiert ist müssen wir anhand den in der Sparkasse gespeicherten Bildern prüfen.
Die Sichtung der Webcambilder hat ergeben, dass Hans am frühen Morgen des 05.05.2014 nach mehreren Schnabelberührungen durch den Altstorch nicht mehr wie artüblich mit Schnabelklappern um Futter gebettelt hatte, woraufhin er von Gerome um 05:44 abgeworfen wurde.

Hinweise zur Geschlechtsbestimmung und Namensvergabe.

Die Geschlechtsbestimmung bei Vögeln ist u.a. durch einen Kloakentest möglich, zu dessen Durchführung man jedoch den Jungstorch sozusagen in der Hand haben müsste.

Die Namensvergabe erfolgt anhand der Vornamen von Personen, die sich für die Erhaltung unserer Störche eingesetzt haben. Ob der Name auch zum Geschlecht passt, wissen wir zum Zeitpunkt der Namensvergabe nicht.

Am Freitag, den 06.06.2014 wurden Herbert, Fritz, Gerhard und Bettina auf dem alten Rathaus beringt.

Wegen Stromausfall im Stadtgebiet von Höchstadt/Aisch am 24.06.2014 konnten vorübergehend keine aktuellen Bilder von den Störchen auf dem Alten Rathaus gesendet bzw. empfangen werden. Für die Unterbrechung der Bildübertragung bitten wir um Verständnis.